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Jahreszeiten



JAHRESZEITEN


Ich habe von meinem Vormieter einige Zimmerpflanzen übernommen. Er sagte mir, dass sie sich den Sommer über auf dem Balkon sehr wohl fühlen würden. 

Was muss ich aber beachten, wenn ich sie im Herbst wieder in die Wohnung hole?

Ali, Lübeck 

Vielen Zimmerpflanzen tut der Sommer auf dem Balkon gut. Sie bekommen mehr Licht und bessere Luft. Besonders robuste, feuchtigkeitsliebende Pflanzen können auch ab und zu einen warmen Regenschauer vertragen. Man kann keine festen Termine sagen, wann man Zimmerpflanzen wieder in die Wohnung holt. Ungefähr ab Anfang September muss man die Wetterlage beobachten. Werden die Nächte kühler (unter 10°), wird es Zeit, die Pflanzen wieder einzuräumen – lieber etwas früher, bevor es zu Schäden an Trieben und Wurzeln kommt.

Worauf man achten muss:

- Vor dem Einräumen untersucht man die Pflanzen auf Schädlinge. Klebrige Blätter deuten meist auf Schildläuse hin. Man bekämpft sie mit biologischen Mitteln, bevor sie sich im Haus auf anderen Zimmerpflanzen niederlassen.

- Der Wechsel von draußen nach drinnen bedeutet für die meisten Zimmerpflanzen Stress. Da sie sich erst wieder an die neuen Lichtverhältnisse gewöhnen müssen, werden sie schlapp und verlieren u.U. vermehrt Blätter. Ein Fehler wäre es, sie jetzt zu viel zu gießen. Das könnte zu Staunässe und Wurzelfäule führen. Besser ist, sparsam gießen und vorher die Fingerprobe machen. Pflanzen, die eine hohe Luftfeuchtigkeit brauchen, muss man jetzt öfters eine Dosis aus der Sprühflasche geben.

- Der neue Standort in der Wohnung sollte auf keinen Fall in der Nähe der Heizung sein.


Jedes Jahr im Winter habe ich Probleme mit meinen Pflanzen. Viele hören auf zu wachsen und ein paar gehen mir auch ein.

Habt ihr ein paar Ratschläge, wie ich das verhindern kann?

Serpil, Hildesheim

Die Mehrzahl der Zimmerpflanzen haben vom Frühjahr bis zum Herbst ihre Wachstumsphase und im Winter ihre Ruhephase. Es ist dann selbstverständlich, dass sie währenddessen ihr Wachstum einstellen. Trotzdem brauchen sie auch in dieser Zeit ein wenig Pflege und Beachtung.

Tipps für Pflanzen mit Winterruhe:

Standort: Die Pflanzen brauchen auch jetzt Licht, und da, jahreszeitbedingt die Lichtintensität abnimmt, stellt man sie am besten so nahe wie möglich an ein Fenster. Wichtig ist allerdings, und das ist auch ein bisschen das Problem, dass sie nicht der heissen und trockenen Heizungsluft ausgesetzt sind! Zusätzlich dürfen sie auch keine kalte Zugluft abbekommen. Am besten stellt man sie also vor dem Lüften an einen sicheren Ort. Den Staub auf den Blättern entfernt man öfter als im Sommer, damit die Blätter viel Licht aufnehmen können.

Gießen: In der Ruhephase werden die Pflanzen sparsamer gegossen. Wer also im Sommer zum Beispiel alle 3 Tage gießt, kann jetzt auf 1 mal Gießen in der Woche reduzieren. Kakteen brauchen kaum bzw. in der Winterruhe gar kein Wasser. Da die Heizungsluft die Raumluft insgesamt aber stark austrocknet, ist es wichtig, die Blätter regelmäßig mit Wasser zu besprühen. Das verhindert braune Blattspitzen und -ränder.

Schädlinge: Die trockene Heizungsluft im Winter begünstigt auch Schädlingsbefall. Deshalb muss man seine Pflanzen regelmäßig auf Schädlinge untersuchen und, wenn nötig, gegen Spinnmilben, Läuse und Trauermücken ankämpfen. Gelbsticker und Paraffinhaltige Präparate aus dem Fachhandel helfen. (siehe auch Trauermücken und Schädlinge).

Düngen: Die Pflanzen werden nicht gedüngt. Dünger würde die Ruhephase der Pflanzen stören.

Tipps für Winterblüher:

Es gibt Zimmerpflanzen, die besonders in der Winterzeit blühen (Alpenveilchen, Weihnachtsstern, Weihnachtskaktus). Sie brauchen regelmäßige Wassergaben und auch Dünger. Oft haben diese Pflanzen ihre Ruhezeit im Sommer.


Gynura "Purple Passion" - The Botanical Room
Gynura "Purple Passion"
Ficus elastica "Tineke" - The Botanical Room
Ficus elastica "Tineke"
Dudleya greenei - The Botanical Room
Dudleya greenei


Ich besitze viele Zimmerpflanzen und möchte im Sommer gerne für 2 Wochen wegfahren. Leider habe ich niemanden, der sich um die Pflanzen kümmert.

Was kann ich tun, damit nicht alle sterben, wenn ich weg bin

Janicca, Warthausen 

Wer nur wenige Tage wegfährt, wässert seine Pflanzen kurz davor ausreichend und gibt ihnen einen kühleren Platz, d.h. man stellt sie mindestens einen Meter weg von den Fenstern, z.B. in die Raummitte. Über Pflanzen, die eine hohe Luftfeuchtigkeit vertragen, stülpt man durchsichtige Plastiktüten um eine Art Terrariumeffekt zu erzeugen. Die Blätter dürfen dabei allerdings die Tüte nicht berühren. Man kann z.B. Holzstäbchen als Abstandshalter benutzen.

Man kann auch folgenden Trick anwenden: einfach eine Flasche mit Wasser füllen und diese mit einem Korken, in den man zuvor ein Loch gebohrt hat, verschließen. Danach werden sie umgekehrt in den Pflanztopf gesteckt. Die Pflanze holt sich nun so viel Wasser wie sie braucht.

Für längere Abwesenheit gibt es verschiedene Bewässerungssysteme, die alle nach dem Prinzip der Kapillarwirkung arbeiten. Diese kann man sich entweder kaufen, oder selbst basteln, wie zum Beispiel hier erklärt wird:


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